Bisher nur 43 Kunden für IP-TV der Deutsche Telekom

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Man stelle sich vor, man hat einen Würstchenstand in der Fußgängerzone und verkauft einfach keine Würstchen, trotzdem das man viel Geld in Werbung investiert. Die Kunden gehen an dir vorbei, denn Würstchen gibt es auch nebenan, aber ohne spezielle Kenntnisse der Würstchenart und Geschmack. Ist schon sehr bitter, wenn man sich die Beine im Leib stehen muss und man nur rote Zahlen schreibt. Folglich muss man seine Investitionen abschreiben und überdenken. Oh, die Kosten die man so in Stand und Technik investiert hat und die Break-Even-Schwelle rückt in weite Ferne. Am Ende frag man sich, was man Falsch gemacht hat.

So oder so ähnlich muss es der Deutschen Telekom gehen, wenn ie ihre pompöse, multimediale Investitionen in die Bundesligarechte fürs Internetfernsehen zur Zeit betrachten. Wie die Süddeutsche Zeitung heute berichtet, hat die Telekom für ihr neustes Produkt, die Bundesliga live per Internet, kurz IP-TV, viel Geld in den Sand gesetzt und „nur“ 43 Kunden gewonnen, die sich die Bundesliga über Computer und Internet ansehen möchten.

War das ein Auftritt in den Medien. „Wir starten gemeinsam ein neues TV-Zeitalter in Deutschland“, schwärmte Walter Raizner, Vorstand der Deutschen Telekom. Neben ihn träumte Premiere-Chef Georg Kofler gleich mit und stellten den damaligen Tag von medienhistorischer Bedeutung dar. Ob die beiden Visionäre heute noch träumen, muss man bezweifeln. Denn gut 10 Wochen später, nur 43 Kunden zu haben, ist wohl mehr als nur ein schlechter Traum zweier Visionäre.

Und das alles, nur weil man mit dem Kopf durch die Wand möchte? Nein, es fehlt halt den genannten Managern nur der Sachverstand. Das besonders schnelle Internet (VDSL) der Telekom ist vieler Orts nicht zu bekommen und deren technischen Umsetzung, steckt bei der Telekom noch in den Kinderschuhen.

Das Beste daran ist, dass sich die Liga über die 50 Mio. Euro freuen kann, die die Telekom für diese Spielzeit überweisen muss. Knappe 1,5 Mio. Euro pro Spiel. Da sind 43 Kunden echt ein rentables Unterfangen. Ach ja, da kommen noch Personalkosten hinzu. Etwa 200 Mitarbeiter im Callcenter, und, und, und…

Drei Dinge liebe Telekom, wenn ihr das nächste mal soviel Geld zum Fenster herausschmeißt, dann meldet euch doch bei mir, ich stelle mich dann unter das Fenster, den dieses Geld wäre bei mir viel besser Investiert.

Das zweite, hatte die Telekom nicht schon genügend Erfahrungen mit Visionen gemacht?

Dazu das dritte, was sagte Helmut Schmidt (Altbundeskanzler) mal:„Wer Visionen hat, sollte zum Arzt gehen!“ Folglich, müsste er recht haben, wenn ich euer Unternehmen sehe.



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