Pixelwettrüsten bei Smartphone-Displays

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Ist es euch auch schon aufgefallen? Die Gerätehersteller von Smartphones streben immer bessere Smartphone-Displays an, die unsere Augen an die Grenzen ihres Sehvermögens bringen. Doch wo liegen diese Grenzen? In vielen Foren zu Smartphone wird darüber diskutiert, als gäbe es anscheinend keine wichtiger Frage, als das beste Display für ein Smartphone oder Tablet.

Pixelwettrüsten bei Smartphone-Displays

Mit diesem Beitrag gehen wir einmal der Frage nach, ab die Entwicklung zu immer schärferen Displays ein Fluch oder ein Segen ist? Oder, ob es wieder nur der normale Wahnsinn ist, den jede technische Entwicklung für uns Konsumenten mit sich bringt?

Schärfer als scharf

Wie immer, ein Markt der hohe Umsätze und Gewinne verspricht, ist in der gesunden Marktwirtschaft hart umkämpft. Auf diesem Markt versuchen Hersteller mit guten Produkte zu punkten und der Konkurrent Anteile am Markt abzukämpfen.

Sucht man dafür ein Beispiel in der IT-Industrie, dann kommt man schnell auf Festplatten und Speicherchips. In der Vergangenheit herrsche auf dem internationalen Markt von Festplatten ein ruinöser Wettbewerb, der nicht nur größere Speichergröße in GB versprach und immer günstigere Preise, sondern eine Anzahl von bekannten Herstellern von Festplatten vom Markt verdrängten.

Zum obigen Thema zurück. Bei Smartphone-Displays gilt das Ziel „Schärfer als Scharf“. Die großen Hersteller von Smartphones überschlagen sich in der Schärfe und Auflösung ihrer Displays. Die magische Messgröße lautet ppi (pixel per inch), das meint die Anzahl der Pixel, also Bildpunkte pro Zoll.

Aktuell sind die gängigen Auflösungen:

  • Vor HD: 960 X 640 und weniger
  • HD:1.280 x 720 Pixel
  • Full-HD: 1.920 X 1.080 Pixel
  • Quad-HD: 2.560 X 1.440 Pixel
  • 4K: 3840 x 2160 Pixel

Smartphone und Tablets mit Full HD sind technisch erreicht und seit langem auf dem Markt zu bekommen, etwa das Sony Xperia Z3. Seit kurzem gibt es die nächste Stufe der Entwicklung Quad HD auf dem Markt von Smartphones zu haben. Beispiele sind Motorola Nexus 6, LG G3 und Samsung Galaxy Note 4.

Erst vor einigen Wochen kündigt der japanische Elektronikhersteller Sharp an, Smartphone-Displays mit der Auflösung 4K in 2016 auf den Markt zu bringen. Samsung will bis dahin nicht waren und kündigt indirekt sein nächstes Galaxy Note 5 ebenso mit 4K an, aber schon für 2015 zum Weihnachtsgeschäft.

Was kann unser Auge noch sehen?

Streit zwischen Verkäufern und Entwickler gibt es, was macht in der Displayauflösung noch Sinn – was kann unser Auge noch sehen? Ist eine 4k-Auflösung bei einem Fernseher mit einer großen Bilddiagonale noch sinnvoll, kann diese eine technische Übertreibung bei Smartphones von 5 bis 6 Zoll werden.

Bei üblichen 7 Zoll Bildschirmen liegt für Full-HD die Pixeldichte bei etwa 300 ppi. Wissenschaftliche Studien gehen davon aus, dass das menschliche Auge bei einem Abstand von 30 Zentimetern, Unterschiede jenseits einer Pixeldichte von 300 ppi nicht mehr wahrnehmen kann.

Wahrnehmung ist aber auch sehr subjektiv, große Massenstudien gibt es dazu nicht. Fraglich ist auch, ob der Abstand beim Nutzen von Smartphones und Tablets von 30 Zentimeter zwischen Augen und Display die Norm ist. Wer Menschen beobachtet, die mit ihren Smartphones herumlaufen, sollten einen größeren Abstand zwischen Gerät und Augen beobachten können.

Neben Pixel spielt auch die Bildwiederholungsrate von Smartphone-Displays eine bedeutende Rolle. Diese werden in Herz (Hz) bemessen. Kurz erklärt bedeutet ein Hz ein Impuls pro Sekunde – anders erklärt meint man landläufig damit, dass ein Computermonitor mit 50 Hz, eine Bildwiederholungsrate von 50 Bildern in der Sekunde hat.

Kenner der Technik, und Menschen mit gutem Sehvermögen, werden das Problem kennen, dass Monitore unter 60-70 Hz ihnen Probleme bereiten. Bei einem Display von der Größe von 6 bis 7 Zoll, haben diese Probleme weniger Gewicht.

Wobei einige ältere Smartphones und Tablets in der Vergangenheit ihre Probleme hatten. Bei Bewegungen, also dem schnellen Scrollen, konnte die Darstellung von Schriftzeichen und Bildern verschwimmen. Gleiches gilt für komplexe oder schnelle Spiele, wie ihr auf einem iPad 2 nachvollziehen könnt.

Eine unabhängige, technische Übersicht von Smartphones und Tablets gibt es im Internet nicht. Ein Vergleich zwischen Gerätehersteller ist sehr schwer. Alleine der Überblick mit Smartphones mit Firefox OS ist schon schwierig. Deswegen lohnt es sich beim Kauf oder als Information, ein Blick in beliebte Onlineshops, wie der Online-Shop von Redcoon oder Amazon, zu versuchen.

Display-Panels und Ihre Vor- und Nachteile

Es gibt viele Panels für Displays. Die drei gängigsten Displays für Smartphones sind: LCD, AMOLED und IPS. LCD-Displays besitzen technisch einen recht hellen Screen. Bekannt sind LCDs besonders bei Monitoren und Fernseher. Aber auch Sony setzt bei Smartphones auf die LCD-Technik. Dank der Weiterentwicklung von LCD zu S-LCD-Displays, halten viele Marken und Hersteller an der Technik fest.

Vorallem Samsung setzt auf die Technik der Active Matrix Organic Light Emitting Diode – oder einfach AMOLED genannt. Vorteil dieses Displaytyps liegt darin, dass der Kontrast äußerst kräftig ist und durch das Abschalten der Dioden bei schwarzen oder dunklen Hintergründen Strom gespart werden kann.

Drittes Panel ist das IPS. Dieses wird hauptsächlich von LG genutzt und vertrieben und kann als Unterart von der LCD-Technik angesehen werden. Smartphone-Nutzer schätzen die sehr gute Farbtreue diese Panels.

Vor- und Nachteile von Smartphone-Displays

Zur Vollständigkeit müssen E-Ink Display, IgZo und das bekannte Retina von Apple genannt werden. Bei Retina bezeichnet es keine eigenständige Display-Technik, sondern nur eine leichte Weiterentwicklung des IPS-Panels. Retina ist ein Markenname, mit dem das Display vertrieben wird, um sich somit besser von der Masse im Markt abzuheben.

Nachteile des Pixelwettrüsten

Das Pixelwettrüsten hört wahrscheinlich nicht bei 4K auf! Sondern, der immer weitere Kampf um die kleinste Pixeldichte, sollen die Konsumenten dazu führen, in regelmäßigen Abständen sich ein neues Smartphone zu kaufen – somit jede vermutliche technische Weiterentwicklung zu nutzen. Begründung sein die immer bessere und höhere Auflösung der Qualität von Smartphone-Displays.

Nur technisch Interessierte können bewerten, welche technische Weiterentwicklung eine sinnvolle ist, somit ein erneuter Kauf eines Smartphones rechtfertigen. Oft werden vermutliche Neuerungen als Neuentwicklungen verkauft, die in Wahrheit keine sind.

Wünsche der Konsumente nicht vernachlässigen

Konsumenten und Nutzer von Smartphones und Tablets fallen sicher einige andere Parameter ein, die einen Neukauf eines Geräts begründen ließen:

Nicht nur bei Smartphones beklagen Konsumenten schwache Akkus. Viele Dauernutzer von Smartphones und Tablets kennen das Problem – jeden Abend und Nacht einmal Aufladen. Oder, besonders ein Problem bei Tablets sind festverbaute Akkus!

Jeder kennt einen unglücklichen Besitzer eines Apple iPhone’s, wo der Akku schlapp macht oder defekt ist. Nur wegen einem festverlöten Akkus muss er sich ein neues Gerät kaufen. Ist das im Sinne von Umweltfreundlichkeit?

Auch wären effizientere Displays interessant für Konsumenten. Warum müssen schärfere, neue hochauflösende Displays immer mehr Energie verbrauchen?

Als Letztes mein persönlicher Traum von einem Smartphone: Hardware und Betriebssystem sind getrennt. Gute Hardware kann sich gute Software aussuchen. Oft besitzt man ein gutes Gerät, aber das Betriebssystem ist völliger misst!

Zuletzt bleibt die Diskussion, um das beste Smartphone für Jedermann!



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