Bei diesem Buchtitel denkt man direkt: “Per Anhalter durch die Galaxis”, und so falsch ist der Gedanke beim Web 2.0 nicht. Für viele Menschen besteht das Internet nur aus Seiten und eMails. Andere, meist jüngere Menschen und Nerds, bietet das Internet von heute einen 2. Lebensraum. Was vor paar Jahren eher trocken ins WWW kam, ist heute viel schneller und vorallem, man lebt in virtuellen Netzwerken, wie Xing, StudiVZ oder Facebook.
Für Außenstehende, die mal gerade Shoppen oder eMails schreiben, ist Web 2.0 eher fremd und Berührungsängste fördern nicht gerade den Umgang mit den virtuellen Welten. Jetzt stellt sich die Frage, was ist Web 2.0, vorallem was sind das für virtuelle Netzwerke und wie kann man mitmachen?
Um diese Frage zu beantworten, lohnt es sich in das Buch “Per Anhalter durch das Mitmach-Web von Jörg Kantel anzuschauen und zu lesen. Jörg nimmt den Leser mit in die Galaxis des Internets und des Web 2.0. Als Einführung wird dem Leser kurz das Internet erklärt und was Yahoo und Google sind. Danach geht dann richtig los und er fängt am klassischen Mitmach-Thema an – eine eigene Homepage. Hier empfiehlt Jörg die Homepage-Baukästen von Jimdo, welche sehr gut für Einsteiger sind, nach meinem Testlauf mit ihnen. Jörg geht auf alle wichtigen Funktionen vom Jimdo ein.
Nachdem der Leser mit seiner Homepage etwas eigenes geschaffen hat, stellt Jörg die klassischen Web 2.0 Dienst vor: Darunter sind die Soziale Netzwerke, wie MySpace, StudiVZ, Facebook, Xing, Flickr, YouTube, Google Video und Sevenload. Jörg stellt jeden dieser Dienste kurz vor und beschreibt, was man mit ihnen machen kann. Sehr gut finde ich die Verknüpfung der Dienste mit der Homepage bei Jimbo, die der Leser vorher angelegt haben kann. Hier geht es nicht nur, wie zum Beispiel Videos anschauen kann und einbauen in die eigene Homepage, sondern auch der Uplaod der Videos wird kurz erklärt. Weiter wird dem Leder erklärt, was man unter Taggen versteht.
Danach kommt ein trockenes und wichtiges Thema – Der Code hinter einer Homepage. Jörg geht auf die wichtigen Bestandteile der Sprachen HTML, CSS etc. ein, sodass jeder einen Einblick in die Sprache bekommt und so, zumindest den Code seiner eigenen Homepage lesen lernt. Dieses Kapitel des Buches ist wichtig, auch wenn es für Neulinge nicht direkt ersichtlich ist.
Nach dem trockenen Kapitel stellt Jörg dem Leser Weblog (kurz: Blog) und dessen Abwandlungen vor. Weblogs sind die Schwergewichte vom Mitmach-Web im Internet. Das Internet, ohne Weblogs, sind im englischsprachigen Bereich kaum noch wegzudenken. Weblog sind sehr vielfältig in ihrer Auslegung. Der größte Teil von Weblogs sind persönliche geführte Seiten, die regelmäßig weiter geschrieben werden. Man kann diese auch mit Tagebüchern vergleichen. Jörg beschreibt es viel besser, als Ich!
Als Beispiel zum Erstellen von einem eigenen Blog stellt Jörg Twoday vor, was für Einsteiger auch gut geeignet ist, wie Jimdo. Ebenso geht Jörg auf alle wichtigen Funktionen bei Twoday ein. Danach nimmt sich Jörg WordPress vor, was die beliebteste und am häufigst verwendete Weblog-Software ist. Interessant dabei ist der Wordshop “WordPress auf Strato-Hosting installieren” – da Strato nicht gerade der idealste Webhoster für Weblogs ist, meiner Meinung.
Als weiteres wichtige Web 2.0 Thema stellt Jörg Wikis vor, warum man diese Betreibt, Verwaltet und überhaupt ein eigenes Wiki aufbaut. Hier kann ich nur an größe Wiki verweisen, was unter Wikipedia bekannt ist. Wiki kann man als große Datensammler und Archive ansehen, die nicht automatisch generiert werden, wie Suchmaschinen, sondern alles wird per Hand – eigentlich von vielen Händen bzw. User, eingegeben und weiterentwickelt (Jörg erklärt das viel besser, als ich).
Nachrichten Senden und Empfangen – Stichwörter RSS und Atom, erklärt Jörg ausführlich und erklart den großen Vorteil von News-Feeds und die Handhabung in Verbindung von Weblogs und Webseiten. Ist sehr gut gemacht.
Im letzten Drittel des Buches – man könnte es scherzhaft mit dem “Neuem Testament der Bibel vergleichen, beschreibt Jörg die Neuerungen im Internet der letzten Jahren. Mit den Kapiteln “Das Web ist multimedial” und “Navigare necesse est – auch im Web” wird alles Wichtige von Bild, dreidimensionalen Welten, Internet-TV, Video-Portalen und Verwendung von Kartenapplikationen (Google Maps, Google Earth, Yahoo Maps).
In einem Kapitel geht Jörg auf Verdienstmöglichkeiten von Seitenbetreibern ein – quasi, wie mache ich Geld im Web 2.0. Jörg geht das Thema mit der richtigen Vorsicht an und stellt nur einige Möglichkeiten vor.
Zu guter Letzt geht Jörg auf das wichtige Thema des eigenen Datenschutz. Er beschreit die Sachlage mit gesundem Menschenverstand und fordert den Leser zum sparsamen Weitergeben seiner eigenen persönlichen Daten auf.
Zusammengefasst: Jörg Kantel hat wirklich ein sehr guten Buch über Web 2.0 und Soziale Netzwerke geschrieben, was wirklich als Anregung für Neulinge ist, einfach mitzumachen und selber aktiv im Internet zu werden. Das Buch richtet sich nach meiner Ansicht, nicht nur an Privatpersonen, sondern auch an Unternehmern, die das Web 2.0 verstehen wollen. Auch für Eltern, ist das Buch nicht schlecht, sodass Sie zumindest wissen, wovon ihre Kinder am Esstisch reden. Eine bessere inhaltliche Zusammenstellung von Web 2.0 und Sozialen Netzwerken im Internet, gibt es meiner Meinung nicht! Deswegen kann ich das Buch “Per Anhalter durch das Mitmach-Web” für jeden Interessierten nur empfehlen zu lesen.
Autor Jörg Kantel ist begnadeter Blogger und blogt seit über 8 Jahren auf Schockwellenreiter. Er besitzt mit Schockwellenreiter eines der ältesten Blogs in deutscher Sprache – nur meine Domain “Dimido.de” ist älter als seine! Für das Buchthema ist Jörg der geeignete Autor und das kommt im Buch richtig rüber, beim Lesen. Negatives ist mir nicht aufgefallen und deswegen bekäme das Buch ein “sehr gut” von mir 🙂 .