Kolumne: Google betreibt Heuchelei

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Schon wieder betreibt Google Abstrafungaktionen gegen bekannte Internetseiten und vor allem Blogs. Auch dieser Blog ist davon betroffen. Kurz gesagt: Google geht gegen Paid-Links bzw. Linkverkäufer vor. Die erste Aktion ist erst einige Wochen her, wobei ich nie TLA (Text-Link-Ads) im Einsatz hatte, und der Pagerank meines Blogs wurde von 4 bzw. 5 auf 3 herabgestuft. Nun scheint Google weitere Aktionen gegen Paid-Links zu unternehmen. Diesmal betrifft es anscheinen Trigami-Kunden. Komisch, seit gut fünf Wochen ist davon auch nichts mehr auf diesem Blog zu finden.

Zusammengefasst: Google bestraft jeden Seitenbetreiber der kommerziell Links auf seinen Seiten vermarktet und verkauft. Dank Linklift bin ich wohl Opfer der obigen Aktionen geworden. Anzumerken sei, dass andere Blogs (ich will jetzt keinen Vorführen) nicht abgestraft wurden, die offen als Linkverkäufer mit Linklift auftreten.

Schlussendlich bekommt man das Gefühl, was Google nicht passt, wird bestraft. Besonders Konkurrenten wie TLA, Linklift und Trigami möchte man so die Grundlage ihrer Vermarktung entziehen und so seine eigene Marktmacht im Internet durchdrücken.

Dazu passt ein Brief von Google AdWords, den ich vorgestern in der Briefpost hatte. Da ich Kunde bei Google AdSense bin und doch meine Seite einen gewissen Marktwert besitzen muss, bekam ich also einen Gutschein über 100 Euro spendiert, wenn ich mich bis zum 31.01.2008 bei Google AdWords anmelde und so Werbung kaufe, um mehr Traffic für diesen Blog zu produzieren, den ich bezahlen muss.

Bitte…? Also ihr von Google wollt, dass ich nur Google AdSense einsetzte und keinen Linkvermarkter. Wenn doch, wird der Pagerank meiner Seite auf Null abgestuft. Dadurch werden die Preise für drei Links, als Refinanzierung der Betriebskosten, auf Null verfallen und meine Seite wird so linkvermarktungstechnisch wertlos.

Auf der anderen Seite habt ihr von Google, Google AdWords im Portfolio. Da doch meine Seite einen gewissen Marktwert besitzt, weil ich meinen Stellenwert in eurem Suchindex dank der Pagerank-Abtrafung nicht verloren habe. Praktisch gesehen hat meine Seite immer noch einen Pagerank von 5 im Suchindex – wird aber nicht mehr so veröffentlicht, wegen den besagten Links. So beträgt mein vorgegebener Klick-Preis, bei eurem AdWords, einen relativ hohen zweistelligen Cent-Preis und eure AGB dazu: Ich darf meinen Klick-Preis nicht veröffentlichen.

Zusammengefasst: Auf der einen Seite soll meine Seite wertlos sein und auf der anderen doch wertvoll?!? Klingt nach euer umfassenden Geschäftspolitik bzw. amerikanischer Wirtschaftspolitik!

Mich persönlich – erinnert so ein Verhalten stark an die Praktiken der Anhänger von Adolf Hitler und seinem arischen Rassenwahn! Schade, dass die Gründer und Lenker von Google nur Mathematik und Informatik im Kopf haben – denn dann würden sie vielleicht wissen und erahnen, wie der Vergleich ihres Verhalten mit dem Hitlers Rassenideologie im Zusammenhang steht und warum ihr nazistisches Verhalten falsch ist.

Google, ist es nicht schön…, wenn man sich als den Führer des Internets aufspielen und seine Ideologien anderen Menschen aufzwingen kann, nicht war? Ach ich vergas, dass nennt man Marktmacht – hab ich im Eifer des Gefechts vergessen – Sorry 😉

Update 20.11.2007: Für das Protokoll: Die Adsense-Einahmen sind eingebrochen, habe aber immernoch den hohen Klickpreis bei AdWords – Was soll man dazu sagen *g*



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Kommentare:

  1. ogee sagt:

    Bezahlte Links kann man sogar via Google Webmastertools melden… – dort gibt es einen Link “Bezahlte Links melden” und es heist u.a.:

    “Einige Betreiber versuchen, einen Seitenrang durch bezahlte Links, die auf ihre Websites verweisen, zu kaufen. Der Kauf von Links zur Verbesserung des Seitenrangs verstößt gegen unsere Qualitätsrichtlinien.”

  2. Heinrich sagt:

    @ogee: Ja diese Funktion kenne ich, weigere mich diese zu benutzen, denn dadurch ist Willkür vorgesorgt und habe auch den Eindruck, dass sich einige Internet-User diese Funktion zu eigen gemacht haben – ich sag mal Mobbing unter Seitenbetreibern.

    Mich wundert, dass einige Seiten und Blogs nicht abgewertet wurden, trotzdem Sie Trigami, Linklift und Co im Einsatz haben. Also könnte man zum Schluss kommen, dass einige User andere User sozusagen verpetzten. Auffällig ist, dass auch Gruppenweise Blogs abgewertet wurden, seit Donnerstag Nacht.

    Mal anderen Gedanken: Ich könnte verstehen, wenn mein Blog nur zum Geldmachen aktiv wäre, was aber nicht ist, deswegen kann man meine Einnahmen – ware Krümmel, sogar vor Steuern, nachlesen unter Abaut -> Mediadaten. Deswegen kann mir keinen Profit vorhalten. Wenn aber Google und einige User mir dies unterstellen, kann ich nur argumentieren: Wenn ihr meint, dies treffe für mich zu, dann kann ich bestimmte, bekannte Systeme hier einsetzten und damit würde ich echt Profit machen. Zwar nicht viel, aber sicher das x-Fache als jetzt.

    Na dann, bin mal gespannt, wie es sich entwickelt.

  3. Claus sagt:

    Wenn Du Eier in der Hose hast, sperrst Du Google von Deinen Seiten aus. Alles andere zeigt nur, dass Google Dir gerade in dieselbigen tritt. Und dass Du den Eva Herman spielst, zeigt, wie sehr es weh tut. Genial. Danke Google.

  4. Heinrich sagt:

    @Claus: Google aussperren geht nicht, alleine wegen dem Suchindex. Bleibt die Möglichkeit, den Blog einzustellen – mach ich aber nicht, aus Prinzip.
    Gut, AdSense wird ersetzt in Zukunft, nur warte ich noch einige Woche damit ab, wer weiß, was Google sonst so plant.
    Den Eva Herman spiele ich 100prozentig nicht, da ich erstmal diese Person kaum kenne, geschweige den Inhalt ihrer Bücher.

    Zuletzt – wegen drei Beschwerden per Mail – gibt es unzählige Definitionen zur Marktmacht: Einige davon vergleichen diese mit den Rassenideologien der Narzis. Wobei diese Definitionen schon etwas älter sind und aus dem amerikanischen Wissenschaftsraum stammen.

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  1. Pingback von SEO Praxis Blog » Bezahlte Posts am Ende

    […] womit Google wohl für einige Blogger die Einnahmequellen dezimiert. Kein Wunder also, dass man sich zurecht darüber […]



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