Bloggen ist out? – Jaein!

09.04.2008Meinungen

Jürgen Liechtenecker stellt die Frage, ob Bloggen out ist? Aus dem Bauch heraus beantwortet: Jaein!

Wer blogt muss Zeit investieren und wer dies nicht will, der sollte nicht mit dem Bloggen anfangen. Leider haben Blogs ein schlechtes Image, wenn man Menschen auf der Straße fragt: “Sind das nicht Menschen, die ihr persönliches Tagebuch im Internet veröffentlichen”, “Blogger sind arbeitslose Informatiker”, “Blogger sind gestörte Menschen, die sich nach Aufmerksamkeit sehnen” usw.

Sicher, die Vorurteile gegen Blogger im allgemeinen sind nicht unter den Teppich zu kehren – wenn es da nicht die Fachblogger gäbe, die sich auf ein Fachbereich oder auf Themen eingrenzen. Klar ist, dass ein reines Fachblog, ohne persönliche Ansichten, nicht gibt. Dies bedeutet nicht, dass sich jeder Fachblogger nackt auszieht, wenn er etwas persönliches in seinem Fachblog veröffentlicht. Auch hinter einem Fachblog steht ein Mensch und menschen sind individuelle – sodass es für alle Themenbereiche mittlerweile Blogs gibt.

Jetzt stellt sich die Frage, ist das Bloggen eine Mode? Ist es In? Oder schon out? Im deutschen Sprachraum würde ich es mit Jaein beantworten, da ich mir nicht sicher bin, ob Blogs – als Medium – anerkannt sind. In dem englischen Sprachraum, vorallem Nordamerika, gehören Blogs heute zum Selbstverständnis. Mir kommt es vor, als hätte jede Führungsperson in der Öffentlichkeit und Wirtschaft heute einen Blog. In Deutschland ist dies Fehlanzeige. Man wird in einem Vorstellungsgespräch schief angesehen, wenn man mitteilt, dass man Blogger ist – quasi Gefahr des Geheimnisverrates wird gewittert aus der Gegenseite.

Ich möchte nicht behaupten, dass amerikanische Blogger besser sind, oder dass sie besser Themen behandeln. Nein, dies kann ich nicht. Mir ist aufgefallen, dass technische- und computerspezifische Blogs eher im englischen Sprachraum gelesen werden, als im deutschen Sprachraum. Man schaue sich die beliebten Blogs in beiden Bereichen an.

Schlussendlich kann man die Eingangsfrage nicht genau beantworten! Es fehlen repräsentative und wissenschaftliche Ergebnisse, um zu beurteilen, ob Blogs in oder out sind.



Bundesregierung / Gesetzgeber dreht durch – Warum werden Tauschbörsen nicht verboten?

08.04.2008Internet, Meinungen

Ich habe nichts gegen die Vorratsdatenspeicherung, solange diese die Entscheidungen des Bundesverfassungsgerichtes einhalten, die es gab und die es noch geben wird. Ich kann damit leben, dass meine Verbindungsdaten usw. für 6 Monate gespeichert werden, um schwere Verbrechen und Straftatbestände zu verfolgen, so wie das Bundesverfassungsgericht entschieden hat. Ich weiß, es hat vorläufig entschieden und das Verfahren ist nicht abgeschlossen. Die Medienindustrie hat somit keinen Zugriff auf die Vorratsdaten, so die Meinungen.

Wenn ich jetzt lese, dass die Bundesregierung, also der Gesetzgeber, der Musik- und Medienindustrie das Recht einräumtem will, ohne richterlichen Beschluss Verbindungsdaten von Providern zu sammeln, um zivilrechtliche Verfahren gegen Bürger zu führen, weil diese vielleicht Urheberrechte verletzten, dann finde ich diese Entwicklung sehr bedenklich. Warum ich jetzt an Lobbyismus denken, kann jeder selber beantworten. Bei der Medienindustrie wird es sicher nicht bleiben, denn Deutschland wird von Anwälten regiert und die lassen sich Geschäfte des Abmahnwesen nicht entgehen. Dabei fallen mir unzählige neue Geschäftsfelder ein, wenn man so einfach an die Verbindungsdaten gelangt, in der Zukunft, um die anwaltliche Gebührenordnung anzuwenden. Spätestens nächstes Jahr, werden die Medien von 1000stenden Abmahnungen und zivilrechtlichen Verfahren berichten, nur weil Anwälte Brötchen verdienen möchten.

Das Problem des Urheberrechts sind Tauschbörsen und die schlechte Kunst der Macher selber, der Werke mit Urheberrecht. Die Urheberrechtsinhaber vergessen eines immer wieder, dass ganze Leben besteht aus Urheberrechtsverletzungen. Man könnte jetzt die Philosophie heranziehen und schon ist die Definition des Kopierens und Nachmachens endlich. Jeder Mensch kopiert, ohne dass er Nachfragt – man muss nur mit offenen Augen durch die Welt gehen. Ohne das Kopieren des Anderen kann der Mensch nicht überleben, oder wie lernt ein Mensch sprechen?

Dumm nur, dass der heutige Mensch die Entwicklungen der letzten Jahrzehnte gerne nutzt. Seit gut zehn Jahren gibt es Tauschbörsen. Davor kannte man nur das Kopieren von Datenträgern. Heute geht es einfacher. Nach weniger als einer Minute ist man Mitglied von weltumspannenden Tauschbörsen oder auch P2P-Networks. Haben sich früher Schüler am Nachmittag getroffen, um Datenträger und Kassetten zu tauschen, braucht man heute nur paar Klicks. Die Tauschkultur war das Doping heutiger Entwicklungen in der Computer- und Kommunikationsindustrie. Viele junge Menschen hatten schlecht weg kein Geld, um die teuren Programme zu kaufen. Es wurde geduldet, von der Industrie (Stichworte: Microsoft, Basic und Windows). Audio-Kassetten waren die ersten großen Feinde der Musikindustrie. Viele Menschen tauschten Kassetten, um diese zu kopieren. Andere nahmen beliebte Musiksendungen im Radio auf, um ihre Lieblingsmusik auf Band zu haben. Könnt ihr euch an die Walkman-Mode erinnern – ich nur schlecht, ich war noch zu klein dafür *g*

Die ganzen Entwicklungen der modernen Zeit haben die Medienindustrie immer wieder bekämpft (Stickwort: VHS). Deswegen verwundert es nicht, dass diese Industrie gegen Tauschbörsen sind. Die Zusammenfassung der letzen 25 Jahren lässt die heutigen Tauschbörsen auch als virtulle Schulhöfe darstellen. Zur Kassetten-Zeit mussten man noch per Hand tauschen und heute macht man es virtuell. Habt ihr jemals die Musikindustrie auf dem Schulhof gesehen, der gegen den Kassettentausch rechtlich vorgegangen ist? Nein, sicher nicht. Auch im Bezug von Computer war es nicht so. Es war sogar pädagogisch Sinnvoll, dass Schüler untereinander Spiele und Programme tauschten. Weitere Ausführen überlasse ich dem Fachpersonal *g*

Um meine Ausführungen abzuschließen. Wenn Tauschbörsen zum Urheberrechtsverletzungen einladen, warum verbietet der Gesetzgeber die Tauschbörsen nicht? Bekannte CD-/DVD-Brennprogramme, wie CloneCD, wurden auch verboten, weil Urheberrechtsverletzungen damit möglich sind. Okay, es geht explizit um das Umgehen von Kopierschutztechniken.

Das gepante Gesetzt zur Verbesserung der Durchsetzung von Rechten des geistigen Eigentums ist für mich nur durch Lobbyismus zu erklären, den es offiziell anscheinend gibt, laut Bundesrechnungshof. Aber, was verlangt man vom Minister und Gesetzgeber, die Computer und das Internet nicht persönlich kennen, außer vom äußerlichen Aussehen!



PC-Welt: WordPress für Windows und Linux

01.04.2008Medien, Meinungen

Ich weiß nicht wer bei der PC-Welt für CMS und Internet zuständig ist. Trotzdem interessant, was man manchmal lesen kann, bei dem renommierten Magazin. Wenn in einem PC-Welt-Artikel zu WordPress 2.5 steht “WordPress steht für Windows (1,2 MB) und Linux (1 MB) zum Download bereit” und dies seit über 24 Stunden nach der Veröffentlichung, keinem aufgefallen ist, dann frage ich mich:

1. Blogger lesen die Internetseiten von PC-Welt nicht

2. Beim Korrekturlesen hatte der Leser genau sowenig Ahnung, wie der Autor

3. PC-Welt kennt die Blog-Welt nicht

4. etc.

oder sollte es ein verfrühter Aprilscherz sein?

Nein,…entweder hab ich was falsch verstanden oder die bei PC-Welt 😯

Nobody is perfect



Staatsanwaltschaft gegen Medienindustrie

26.03.2008Meinungen, Wirtschaft

Die Wuppertaler Staatsanwaltschaft hat sich offen mit der Medienindustrie angelegt. Sie lehnt seit kurzem strafrechtliche Ermittlungen gegen Tauschbörsennutzer kategorisch ab. Massenstrafanzeigen von Rechteinhabern beziehungsweise Rechtsanwaltskanzleien bleiben dort jetzt unbearbeitet, wie die Tageszeitung Wuppertaler Rundschau herausfand.
via heise

Ich sag mal so: Geht die Musikindustrie (Teil der Medienindustrie) auf Schulhöfen rum, ob Musik getauscht wird? Nein, macht sie nicht! P2P-Börsen sind virtuelle Schulhöfe, oder? Also, man kann die Jungend nicht dafür bestrafen, wenn sie Techniken einsetzt, die es vor 10 Jahren nicht gab.

Für mich persönlich, sind die massenweisen Anzeigen seitens der Musikindustrie nur eine Bankrott-Erklärung für ihr schlechtes Wirtschaften und schlechte Musik. Weiter würde mich interessieren, ob die Aufzeichnung von IP-Adressen in Tauschbörsen nicht den Straftatbestand der “Ausspähung fremder Daten” darstellt?



Google nicht konsequent mit Paidlinks

20.03.2008Internet, Meinungen, Wirtschaft

Die zahlreichen Aktionen von Google gegen Paidlinks kann man nachvollziehen – mehr oder weniger. Viele Seitenbetreiber und Blogger haben eine Einnahmemöglichkeit verloren. Dies ist für viele schlimm und andere wieder nicht – wie immer, wenn was passiert.

Mich störte die Abstrafung meiner Seite auch, weil ich einen lächerlichen Paidlinks besaß und dies ungerecht fand, deswegen einen Verfall meines Pageranks hinzunehmen. Mein Verständnis hat Google nicht, aber ich kann es Nachvollziehen, mit Googles Begründung der Verwässerung von Suchergebnissen im Index der Google-Suche. Was ich nicht nachvollziehen kann, ist die fehlenden Konsequenz, wie Google mit Seiten und Blogs umgeht, die Paidlinks ohne nofollow anbieten.

Mir sind einige Seiten und Blogs aufgefallen, die Paidlinks eingebaut haben. Diese sind bis heute nicht von den Abstrafungsaktionen betroffen und dies finde ich merkwürdig.



BarCampRuhr in Essen – Rückschau und Fazit

18.03.2008Meinungen

barcamp essen 2008Gestern war ein guten Tag. Ich verbrachte den Sonntag auf dem BarCampRuhr in Essen, was in der besten Unterkunft von Essen tagte. Die Organisation der Un-Konferenz war gut.

Nach einer typischen Anreise durch die Deutsche Bahn (20 Minuten Verspätung) war ich rechtzeitig zum Frühstück beim BarCampRuhr im Unvernünftig angekommen. Nur der liebe Petrus dachte, ich müsste nochmal duschen an diesem Tag. Nach meiner Trockenlegung ging es dann zum Frühstück.

Beim Frühstück lernte ich einen alten Bekannten (aus meiner Sicht) kennen und traf auf Thomas vom Webmaster Blog (jetzt wieder in meiner Blogrolle). Er war, wie ich, nur am Sonntag auf dem BarCamp. Nach einem “Fachgespräch” ging es dann richtig los und einige BarCamper stellen kurz ihre Sessions vor. Danach konnte jeder BarCamper seinen eignen Tagesplan erstellen, auf welche Session er geht.

Meine erste Session hatte mit Anwendungen für Mac bzw. OS X gehandelt. Tja – was soll ich sagen? So Viele Mac-Books im aktiven Einsatz auf paar Quadratmeter hatte ich noch nicht erlebt. Ich hab mir einige Tipps aufgeschrieben, da ich mir schon Länger einen Gedanken über den Kauf eines Mac-Books mache.

Bei der zweite Session über CC (Creative Commons) konnte ich mitdiskutieren. Interessant dabei war zu erfahren, welche Probleme Bands mit ihrer Open-Music haben können! Die GEMA will trotzdem Gebühren, auch wenn die Musik ohne klassisches Copyright daher kommt.

Das Mittagessen war – wie soll ich es sagen – naja, Suppengemüse aus der Metro-Kühlabteilung durch den Fleischwolf gedreht und damit es nicht so auffällt, noch paar Nudeln für die Dekoration dabei gegeben. Die eigentliche Suppe – also die Brühe, war verkocht. Der Hunger hat es dann doch überwunden, diese Mahlzeit zu essen. Nur…, bei Robert nicht: “Nee, dass gabs schon bei meiner Oma zu essen!” Einfach Cool wenn man eine Oma hatte *schmunzle*

Nach dem Essen ging es in die nächste Session.

Diesmal das Thema “Neuerungen in HTML5 und (x)HTML5”. Mhm…, was soll ich sagen? Am Anfang wurden die Änderungen am Code vorgestellt – war interessant und man kann sich daran gewöhnen, wenn man muss! Mit fortlaufender Zeit und Diskussion verlor ich den sachlichen Überblick und tat so, als wäre nix passiert. Was für ein Fachgespräch *schmunzle*

Danach wieder ein Päuschen mit einem leckeren Milchkaffee. Dazu: Es sollen 140 Liter Milch am Wochenende des BarCamps verbraucht worden sein, Stefan hat nachgerechnet. Einen Liter hab ich am Sonntag verbraucht, bei zwei Milchkaffees und zwei heiße Schokoladen – nur so für die Statistik 😉 .

Dann zur nächsten Session: Diesmal was von Kleinweich – auch unter dem Namen Microsoft bekannt. Vorstellung von Windows Live Writer und Popfly. Live Writer ist ein Blogdesktool zum Offline-Bloggen, was mit vielen Blogssysteme, wie WordPress, kommunizieren kann. Dank eines BarCampers (dumm, Namen vergessen), kann ich ab heute wieder Live Writer benutzen. Mein letzter Einsatz stammt noch aus der Beta-Zeit des Live Writer’s.

Bei Microsoft Popfly fragte ich mich, bringt mich Dieses weiter? Mit Microsoft Popfly kann man Bilder und kleine Anwendungen praktisch, in Art von Bausteinen, mit seinem Blog verknüpfen. Weiteres zu Popfly folgt später in einem neuem Beitrag

Danach ging ich in eine laufende Session hinein, meine letzte an diesem Tag. Es war eine offene Diskussion, die von Robert angestoßen wurde. Wie jede offene Diskussion, hatte diese einen freien Verlauf. Es ging um den “Rechtsstatus” von Second Live im Anbetracht von realen Geschäften und virtuellen Lebens (quasi “weltumspannende Internetregierung”) bis hin zur Suchtgefahr. Werde ich später auch in einem neuem Beitrag behandeln

Zum Abschluss des BarCamps gab es eine Abschluss Diskussion unter allen Teilnehmer, die noch vor Ort waren. Meinen Anmerkung heute: Die Organisation sollte das BarCamp mehr von Außen betrachten. Die Session-Länge war mit 45 Minuten mehr als in Ordnung. Für Neu-Camper ist es schwierig, sich zu recht zu finden. Vielleicht wäre es gut, wenn die Namenschildchen, neben den Namen, auch etwas zur Person (Blogger oder Was?) aussagen könnten.

Perfekt war die hervorragende Location, wie am Anfang angedeutet. Einen Video-Rundgang findet ihr bei Johannes. Für mich als Erstling auf einem BarCamp hat sich die Anreise nach Essen sehr gelohnt und werde mich, bei der nächsten BarCamp in meiner Nähe, aktiver beteiligen, mit Session’s und Diskussionen.

Zum Abschluss fällt mir ein: Muss ich erwähnen, dass mir Robert Basic als Mensch begegnet ist? Sind wir Beide nicht Blogger unter Vielen? In den letzten zwei Jahren haben wir uns öfters verlinkt – kennt man sich dann nicht schon? Soviel zum virtuellen Leben im Internetzeitalter 😉 .

Fotos vom BarCampRuhr gibt es hier. Man kann mich finden, also war ich da 🙂



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